Am Donnerstag, den 05.09.2024 stand im Marktgemeinderat in Großostheimer die Auflösung der Freiwilligen Feuerwehr Wenigumstadt als gemeindliche Einrichtung auf der Tagesordnung.
Über den Ernst der Lage und die Optionen für die künftige Ausrichtung der Freiwilligen Feuerwehr im Ortsteil Wenigumstadt sprachen Großostheims amtierender Bürgermeister Roland Schuler, Geschäftsleiter Stephan Göller und Verwaltungsmitarbeiterin Petra Dorner bereits vor knapp einem Jahr mit den Verantwortlichen der beiden Großostheimer Feuerwehren in Wenigumstadt und Großostheim. In diese Gespräche waren auch unser Kreisbrandrat Frank Wissel mit einbezogen.
Seit mehreren Jahren schon liegt die Zahl der Einsatzkräfte weit unter den geforderten 27 Feuerwehrmännern und -frauen. Vor allem tagsüber ist die Einsatzbereitschaft nicht gesichert. Im Ernstfall sind insbesondere während der Arbeitszeit nur zwei bis drei Feuerwehrleute verfügbar, sodass bei allen Einsätzen die Feuerwehr aus Großostheim nach Wenigumstadt hinzugerufen werden muss.
Der amtierende Bürgermeister Schuler berichtete, dass trotz aller Ansprachen durch die Verwaltung inzwischen die Zahl der Aktiven von 18 Ende vergangenen Jahres auf mittlerweile 15 weiter gesunken sei. Somit könnten die gesetzlichen Aufgaben, der Brandschutz und der technische Hilfsdienst, durch die Ortsfeuerwehr nicht mehr erfüllt werden. Nach dem Bayerischen Feuerwehrgesetz erlischt damit der Bestandschutz für eine Ortsfeuerwehr, die in solchen Fällen vom Gemeinderat aufgelöst werden kann, wenn eine andere Ortsfeuerwehr innerhalb der Gemeinde im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben die Aufgaben für diesen Ortsteil mit übernimmt.
Der zur Sitzung geladene Kreisbrandrat Frank Wissel befürwortete den Vorschlag aus dem Gremium, der Feuerwehr einen Aufschub zu gewähren und nochmals die Chance auf eine Erneuerung zu geben. In der Wenigumstädter Feuerwehr seien der Wille und die Energie für eine Erneuerung schon noch erkennbar.
Nach einer eingehenden Diskussion im Rat einigte sich das Gremium darauf, der Feuerwehr noch einmal die Chance zu geben, ihre Einsatzmannschaft personell aufzustocken, interne Schwierigkeiten zu lösen und notwendige Veränderungsprozesse zu überdenken. Nach Ablauf der nun vom Gemeinderat gesetzten Frist bis zum Ende dieses Jahres, soll Anfang nächsten Jahres geprüft werden, ob die Freiwillige Feuerwehr Wenigumstadt eine realistische Perspektive für die Zukunft hat.
Feuerwehrhaus in Wenigumstadt mit Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser und Mannschaftstransportwagen