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112 Newsletter vom 2. Juli 2020

Liebe Leserinnen und Leser,

schon wieder ist eine Woche vergangen und es ist höchste Zeit für das neue Corona-Update dieses Newsletters. Wie gewohnt hier zunächst der Blick auf die statistischen Zahlen und Daten zur aktuellen Corona-Lage in Bayern. Stand heute, Donnerstag, 2. Juli 2020, 10:00 Uhr, haben wir 48.494 bestätigte Corona-Infektionen zu verzeichnen. Das sind im Vergleich zum Donnerstag vor einer Woche, an dem 48.110 bestätigte Corona-Infektionen zu Buche standen, 384 Fälle mehr. Im Durchschnitt der letzten neun Tage bedeutet dies 55 Neuinfektionen pro Tag, wir bewegen uns diesbezüglich also – bei einem im Vergleich zur Vorwoche (44) leicht erhöhten Durchschnittswert – weiterhin auf dem niedrigen Niveau der letzten Wochen. Daran haben in der Gesamtschau auch einzelne kleinere Hotspots nichts geändert, auf die ich dann noch genauer zu sprechen komme.

Wieder genesen sind heute amtlich ausgewiesen 45.210 Personen oder 260 mehr als vor sieben Tagen. Bei diesem Wert fragen Sie sich vielleicht „wie – nur so wenige Genesene binnen einer Woche? Das sind ja gerade mal 37 pro Tag?!?!“ Der Wert erscheint tatsächlich auf den ersten Blick etwas „mickrig“, ist aber als solches Ausdruck der guten Gesamtlage. Denn bei einer regelmäßigen Infektionsdauer von zwei Wochen sind statistisch gesehenen die Genesenen von heute im Wesentlichen die neu Infizierten von vor zwei Wochen, abzüglich eines rechnerischen Wertes, der die Todesfälle abbildet. Und da wir glücklicherweise seit Wochen in beiden Kategorien extrem günstige Zahlen haben, ist das Bild so, wie es ist – und das ist gut so.

Die Zahl der aktuell an COVID-19-Erkrankten beläuft sich heute in Bayern auf nunmehr 690 im Vergleich zu 580 vor gut einer Woche. Bezogen auf 100.000 Einwohner sind damit statistisch betrachtet weiterhin 4 Personen entsprechend betroffen.

An bzw. mit einer Corona-Infektion verstorben sind mittlerweile 2.594 Personen. Das ist im Vergleich zum Dienstag letzter Woche, an dem 2.582 mit oder wegen Corona verstorbene Personen registriert waren, + 8 Corona-Tote mehr oder im Durchschnitt + 1,14 pro Tag.

Damit zeigen sich die Neuinfektionen und die Mortalität – das ist die Quote der Zahl der Corona-bedingt Verstorbenen im Verhältnis zur Einwohnerzahl – als die aussagekräftigsten Kernkenngrößen des Corona-bedingten Infektionsgeschehens weiterhin stabil auf einem sehr niedrigen Niveau.

Wichtig ist für mich auch immer der Blick in die Kliniken. Denn hinter dem Ziel, die Infektionswelle möglichst stark abzuflachen, stand ja letztlich die Kernaufgabe, dafür zu sorgen, dass das Gesundheitssystem jede einem Infektionsgeschehen folgende Anzahl schwerer und schwerster COVID-19-Erkrankungen beherrschen kann.

Diese Situation ist aktuell eindeutig gegeben. Von den ca. 84.000 Klinikbetten in Bayern sind derzeit knapp 62.000 Betten belegt. Hierbei haben die wenigsten der stationär aufgenommenen Patienten einen COVID-19-Bezug. Auf den Normalstationen der Krankenhäuser liegen derzeit 446 Patientinnen und Patienten mit festgestellter oder vermuteter Corona-Erkrankung, auf den Intensivstationen trifft dies für 69 Patientinnen und Patienten zu. Das sind ausgesprochen günstige Zahlen, die es natürlich erlauben, dass die Kliniken die Reservekapazitäten entsprechend des Konzeptes der Staatsregierung weitgehend reduziert haben. Gerade an den Zahlen zur Belegung der Intensiv-Klinikbetten lässt sich auch deutlich ablesen, dass die Kliniken mittlerweile wieder in weiten Teilen zum Normalbetrieb zurückgekehrt sind. Von den gut 3.500 Betten dieser Kategorie sind 2.300 belegt, von denen nur 69 mit COVID in Zusammenhang stehen. Alle anderen ca. 2.130 Intensivpatienten leiden an anderen Erkrankungen, oder anders gesagt, die „normalen“ Krankheitsbilder wie Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Krebserkrankungen bestimmen wieder ganz eindeutig die Situation auf den Intensivstationen.    

Die über sieben Tage statistisch geglättete Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele weitere Personen ein Infizierter statistisch ansteckt, ehe er gesundet oder verstirbt, bemisst sich entsprechend der mathematischen Betrachtungen des Robert Koch-Instituts (RKI) für Bayern heute auf R=1,01 (nach R=1,18 letzten Donnerstag). Die allein auf den Tag abstellende Reproduktionszahl liegt heute bei R=0,93 (nach R=0,96 letzten Donnerstag). Damit bewegen sich auch diese Werte weiterhin knapp um 1 und weisen kein herausgehobenes Risikopotential aus. Es gilt weiterhin das, was ich in den letzten Wochen immer wieder zum Ausdruck gebracht hatte. Zu aller erst kommt es für die Beurteilung der Lage auf die Neuinfektionen und das Sterbegeschehen an, die Aussagekraft des R-Wertes ist angesichts der erfreulich niedrigen Zahl der Neuinfektionen als Folge des Problems der kleinen Zahl eingeschränkt.

Auch heute darf ich Ihnen eine Einschätzung zu den 7-Tage-Inzidenzen für die Landkreise und kreisfreien Städte Bayerns mitteilen, illustrieren doch diese Werte, ob, und wenn ja, wo es Hotspots gibt.

Ganz generell gilt die Einschätzung, dass wir aktuell in ganz Bayern keinen einzigen „echten“ Hotspot verzeichnen müssen. Allenfalls ein paar wenige „Hotspötchen“, die die zuständigen Behörden aber im Griff haben. Beim Blick auf die graphische Aufbereitung der Lage zeigt sich, dass lediglich eine kreisfreie Stadt und drei Landkreise nicht dunkelgrün markiert sind und damit oberhalb des Grenzwertes von kleiner gleich 10 liegen.

Oberhalb dieser Marke liegt der Landkreis Dingolfing-Landau mit einer auf 100.000 Einwohner berechneten 7-Tage-Inzidenz von 23,9. Hier spielt die Lage in einer Asylbewerberunterkunft eine prägende Rolle. Nachdem ein Bewohner wegen des Vorliegens einschlägiger Erkrankungssymptome getestet wurde und sich hierbei ein positiver Befund ergab, hat das Gesundheitsamt bei allen Bewohnern der Unterkunft eine Reihenuntersuchung angeordnet. Nach deren Ergebnis sind von den 60 Bewohnern 17 COVID-19-positiv, die Unterkunft ist unter Quarantäne gestellt.

Den zweithöchsten Wert verzeichnet der Landkreis Starnberg mit einer 7-Tage-Inzidenz von 20,57. Das Ursachengefüge gleicht dem von Dingolfing-Landau. Auch in Starnberg geht es um 18 positiv getestete Bewohner einer Gemeinschaftsunterkunft, von denen mehrere in einem örtlichen Betrieb arbeiten, bei dem weitere 46 Beschäftigte infiziert sind. Es ist nicht klar, wo das Virus zuerst war, im Betrieb oder in der Unterkunft. Das ist aber auch nachrangig, nachdem die erforderlichen Maßnahmen da wie dort getroffen sind. So hat das Landratsamt die Unterkunft unter Quarantäne gestellt und den Betrieb für 14 Tage geschlossen, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befinden sich in häuslicher Quarantäne. Auf der zweiten Ebene werden konsequent weitere mögliche Kontaktpersonen identifiziert, sei es in anderen Asylbewerberunterkünften oder sei es bei Kunden des hier in Rede stehenden Betriebes, der im Bereich der Lebensmittelverarbeitung über Spediteure verschiedene Lieferketten bedient. Ich bin sehr zuversichtlich, dass es zu keiner intensiveren Weiterverbreitung im Landkreis oder den umliegenden Gebietskörperschaften kommt, nachdem die Gesundheitsverwaltung mit hohem Aufwand relevante Personen identifiziert und testet.

Etwas anders liegt die Sache in der Stadt Coburg. Dort sprechen wir von einem Wert von 12,12, mithin einer wirklich nicht dramatischen Dimension an der Grenze zu „Dunkelgrün“. Ich erwähne Coburg auch nur deshalb, weil der Fall zeigt, dass eine Ansteckung überall möglich und nicht etwa ein „Asyl-Phänomen“ ist, wie dies bestimmte Kreise glauben machen wollen, die sich gerne mal mit einem tendenziell lockeren Verhältnis zu Fakten und Wahrheit hervortun, um ihr unseliges politisches Süppchen zu kochen. In Coburg war vermutlich ein Dialysezentrum, in dem auch Bewohner mehrerer lokaler Alten- und Pflegeheime behandelt werden, die virale Drehscheibe, auch hier haben die Gesundheitsbehörden die Lage unter Kontrolle und Stand heute gehe ich davon aus, dass Coburg schon nächste Woche bei meinem Bericht an dieser Stelle nicht mehr vorkommen wird.

Auch an diesem Dienstag hat sich der Ministerrat mit zahlreichen Einzelaspekten der Strategie zur Bewältigung der Corona-Krise befasst. Ganz nach der Devise des Ministerpräsidenten, nur nicht zu „hudln“, also nichts zu überstürzen, haben wir eine Mischung aus weiterhin notwendigen schützenden Maßnahmen und vertretbaren Erleichterungen beschlossen.

Im Zentrum der schützenden Maßnahmen steht die Teststrategie. Diese bildet sich in einer ausgefeilten Konstruktion unterschiedlichster Szenarien und damit einhergehender Maßnahmen ab und soll dafür sorgen, dass Infektionsfälle möglichst schnell erkannt und Infektionsketten sofort unterbrochen werden. Hierzu sollen die vorhandenen Laborkapazitäten jenseits von gut 20.000 Tests pro Tag ausgeschöpft werden. Aktuell werden in Bayern immerhin gut 11.000 Test pro Tag durchgeführt, damit liegen wir im bundeweiten Vergleich an der Spitze.

Die jüngst beschlossene Teststrategie hat gerade im politischen und medialen Raum verschiedentlich Kritik erfahren. Bayern würde einfach drauflostesten, ohne dass dies epidemiologisch etwas bringen würde, zumal der Test immer nur eine Momentaufnahme liefere, die schon nach Stunden überholt sein könne und deshalb die Menschen womöglich in falscher Sicherheit wiege. Dieser Kritik stelle ich mich gerne und halte ihr Folgendes entgegen:

Tatsächlich stellt ein Test immer eine Momentaufnahme dar. Das war schon bisher so und wird so bleiben, denn das ist das Wesen eines Tests, dass er die momentane Situation prüft. Die Kolleginnen und Kollegen in der Staatsregierung und ich haben auch nie etwas Anderes behauptet. Zu schließen, ein COVID-Test sei wegen seines Charakters einer Momentaufnahme nutzlos, ist aber genauso wenig überzeugend als würde jemand behaupten, eine alle zwei Jahre empfohlene Vorsorgeuntersuchung sei sinnlos, denn das in diesem Rahmen im Labor erstellte Blutbild oder der vom Arzt erhobene Befund könnten binnen Tagen oder Wochen überholt sein und deshalb die Menschen in falscher Sicherheit wiegen. Das Gegenteil ist der Fall: Der Test schafft Klarheit für den Moment und Gelegenheit zum Eingreifen, wenn eine Infektion aus dem Dunkel- ins Hellfeld geholt wird.

Selbstredend testen wir auch nicht einfach drauflos. Vielmehr unterscheidet das Testkonzept sechs Hauptfallgruppen mit weiteren Untergliederungen, die ich Ihnen ganz kurz skizziere:

  1. Testungen zum Schutz bei akutem Infektionsgeschehen: Hier geht es zu aller erst um Geschehnisse, wie ich Sie Ihnen gerade an den Beispielen Coburg, Starnberg oder Dingolfing-Landau geschildert habe. Wo immer ein Infektionsfall identifiziert wird, muss schnell, nein, muss sofort gehandelt werden. Das bedeutet, auch und gerade Kontaktpersonen identifizieren, sehr viel testen und weitere potentielle Infektionsfälle sofort isolieren. Denn es ist augenfällig: Überall dort, wo ein Infektionsgeschehen zum echten Hotspot wurde, hätte mehr und schneller getestet werden können und müssen. Auch hier gilt: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.  
  2. Testungen zur Sicherheit der Bewohner Bayerns: Dieser Ansatz meint, dass sich jedermann auch anlasslos freiwillig und wiederholt testen lassen kann, wenn er dies möchte, um ggf. auch aus einer engen Abfolge von Momentaufnahmen für sich und sein Umfeld das Risiko zu minimieren, zum unerkannten Überträger von COVID-19 zu werden. Als besonders relevante Zielgruppe sehen wir in diesem Zusammenhang Erzieherinnen, Erzieher und Lehrkräfte, denn diese arbeiten in KiTas, Kindergärten und Schulen und damit in Umgebungen, in denen zwangsläufig viele Menschen zusammenkommen und sich über längere Zeit auf engem Raum zusammenfinden. Diese „verdachts- und ereignisunabhängigen Tests“ werden seit gestern durch niedergelassene Vertragsärzte durchgeführt, die Kosten trägt vollständig die Staatskasse.  
  3. Testungen zur Prävention in infektionsgefährdeten Bereichen und Einrichtungen: Die dritte Säule der Teststrategie stützt vor allem Einrichtungen, in denen viele vulnerable Personen zusammenkommen oder zusammenwohnen und die insoweit besonders leicht Opfer einer Ansteckung werden können. Zu denken ist hier insbesondere an Alten- und Pflegeheime, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung und Krankenhäuser. Das Testangebot richtet sich hierbei nicht nur an die Bewohner oder Patienten, sondern auch an das Personal und natürlich ist in die Bewertung, ob getestet werden soll, die epidemiologische Lage mit einzubeziehen. Die Entscheidung fällt in enger Absprache zwischen dem örtlichen Gesundheitsamt und den Trägern der genannten Einrichtungen.  
  4. Testung in Risikogebieten:  Zielen die soeben genannten Tests schwerpunktmäßig auf besonders relevante Einrichtungen, geht es im Unterschied hierzu bei Testungen in Risikogebieten um lokale Hotspotgeschehen. Diese Alternative ist immer dann (auch) einschlägig, wenn die 7-Tage-Inzidenz für ein Gebiet, in dem sich jemand aufgehalten hat, über 50 liegt. Dieser Ansatz nimmt eine Grundidee auf, die ich bereits vor Wochen für die Bayerische Polizei angeordnet habe. Nach deren Konzept werden alle Polizeibediensteten getestet, die entweder in einem einschlägig belasteten Landkreis oder einer kreisfreien Stadt leben oder dort Dienst tun.  
  5. Kritische Infrastrukturen:  Hierunter fallen – neben der bereits erwähnten Polizei – die Justizvollzugsanstalten und Einrichtungen des Maßregelvollzugs. Für diese Kategorien erarbeiten die zuständigen Ministerien Testkonzepte, soweit dies noch nicht geschehen ist, und setzen diese um. Wie gesagt: Wir sind für die Polizei bereits aus dem Obligo.  
  6. Anlassbezogene Reihentestungen:  Diese Alternative bildet eine Art Auffangtatbestand und kommt immer dann zur Anwendung, wenn andernorts auftretende Infektionsgeschehen beispielsweise auf ein branchenbezogenes oder flächendeckendes Problem hindeuten könnten, ohne dass dieses bereits in einer entsprechend großen Dimension erkannt ist. Auch hier geht es also um die Ausleuchtung eines potentiellen Infektions-Dunkelfeldes. Anwendungsfälle dieser nicht ganz neuen Idee waren in der Vergangenheit z.B. Reihentests in allen bayerischen Schlachthof- und Zerlegebetrieben nach den Feststellungen in einer niederbayerischen Geflügelschlachterei sowie Reihentests in Alten- und Pflegeheimen, nachdem sich in vergleichbaren Einrichtungen zahlreiche Hotspots gebildet hatten.

Also: Kein Grund zur Aufregung, das Testkonzept ist nicht der oft zitierte Schuss mit der Schrotflinte in die dunkle Nacht, sondern eine durchdachte Initiative, die dazu beitragen wird, den erreichten niedrigen Stand bei den Neuinfektionen abzusichern und weitere Lockerungen zu ermöglichen.

Apropos Lockerungen. Auch hier setzt die Staatsregierung die Strategie der vorsichtigen Schritte konsequent fort. Es mag vielleicht dem einen oder der anderen als „kleines Karo“ erscheinen, die Maskenpflicht bei Veranstaltungen im Kunst- und Kulturbereich sowie in den Kinos zu lockern. Aber für den Kunst- und Kulturgenuss ist es sicherlich ein konkreter Mehrwert, als Zuschauer während eines Konzerts oder einer Aufführung ab sofort auf dem (Sitz-)Platz keine Mund-Nase-Bedeckung mehr tragen zu müssen.

Nachdem es diesen Newsletter – ebenso wie sonntags den Politischen Stammtisch im Dritten Bayerischen Fernsehen – einmal wöchentlich gibt, liegt es irgendwie nahe, den dort standardisierten „Running Gag“ der Freude und des Ärgers der Woche hier zu adaptieren.

Die Freude der Woche war für mich, zu sehen, dass die Fußballbundesliga ebenso die reguläre Spielzeit erfolgreich zu Ende bringen konnte, wie auch die Basketballer ihr Finalturnier. Dieses hatte ja in den letzten vier Wochen unter Quarantänebedingungen in München im Audi Dome stattgefunden. In beiden Ballsportarten sind die Deutschen Meister 2019/2020 unter Anwendung eines innovativen, im Vorfeld durchaus mit reichlich Bedenken versehenen Infektionsschutzkonzeptes ermittelt worden. Ich freue mich, dass die Bedenkenträger nicht Recht behalten haben und der Sport zu seinem Recht gekommen ist.

Den Ärger der Woche haben bei mir Tennisprofis von Weltklasse und Weltruf, unter ihnen ein deutscher Spitzenspieler, ausgelöst. Diese haben es für eine schlaue Idee gehalten, als Alternative zu den aus guten Gründen abgesagten ATP-Turnieren (ATP steht für „Association of Tennis Professionals“) ein „Adria-Turnier“ mit mehreren Spielorten in Kroatien und Serbien veranstalten zu müssen. Und nicht nur das. Ganz bewusst wurden zahlreiche Zuschauer zugelassen und geradezu provokant wurde ohne jede Schutzmaßnahme der enge Kontakt mit den Fans gesucht. Es kam, wie es kommen musste. Das Turnier musste abgebrochen werden, nachdem es im Umfeld der bereits absolvierten Partien zu zahlreichen Corona-Infektionen kam. Sogar der Veranstalter selbst hat sich mit COVID-19 angesteckt, ebenso wie drei weitere Profis.

Ich kann ja verstehen, dass ein Sportler spielen will. Aber es wirkt geradezu kindlich naiv, zu glauben, Corona sei ein Gerede, das man getrost ignorieren könne. Gerade weil Weltklassesportler für viele Menschen aller Altersklassen Idole sind, müssen sie sich vorbildlich verhalten. Das war kein Ass, sondern ein waschechter Doppelfehler!

Machen Sie es besser!

Mit besten Grüßen Ihr Joachim Herrmann, MdL Staatsminister