
112 aktuell | Ausgabe vom 4. Juni 2024
Liebe Leserinnen und Leser,
die Hochwasserlage bleibt weiterhin angespannt. Zahlreiche Landkreise und Städte haben den Katastrophenfall ausgerufen. Rund 60.000 Helferinnen und Helfer sind bislang im Einsatz und kämpfen gegen die Wassermassen. Circa 6.600 Personen mussten seit Beginn der Hochwasserlage evakuiert werden.
Das Engagement der vielen haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer ist unbeschreiblich! Heute und in den vergangenen Tagen konnten wir uns gemeinsam mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder bei mehreren Besuchen in den betroffenen Gebieten ein Bild von der Situation und der Hilfsbereitschaft der Menschen vor Ort machen. Dabei haben wir auch ausführlich mit den Einsatzkräften gesprochen.
Imponiert haben uns vor allem der Zusammenhalt, der große Teamgeist und die gegenseitige Unterstützung. Dass viele Helferinnen und Helfer bereits dutzende Stunden im Einsatz sind und trotz bereitstehender Ablöse weiterhelfen möchten, ist beeindruckend!
Wir sind alle entsetzt von den schrecklichen Schäden, die durch diese Überschwemmungen in den letzten Tagen entstanden sind. Besonders betroffen sind wir vom Verlust mehrerer Menschenleben, darunter auch ein Kamerad der Feuerwehren. Zudem werden mehrere Menschen immer noch vermisst, darunter ebenfalls ein Feuerwehrmann.
Diese Menschen haben selbstlos alles gegeben, um andere zu retten. In unseren Gedanken sind wir bei ihren Familien und Angehörigen.
Jetzt ist es vor allem wichtig, Menschenleben und Sachwerte vor den Fluten zu schützen. Anschließend werden die Schäden erfasst, damit wir schnell und zielgerichtet helfen können. Dabei lassen wir die Betroffenen nicht im Stich: Der Ministerrat hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, in einem ersten Schritt bis zu 100 Millionen Euro zur Linderung der akuten Notlage und zur Beseitigung der entstandenen Schäden bereitzustellen. Damit unterstützen wir die Geschädigten durch Soforthilfen für Privathaushalte, Unternehmen und Freiberufler sowie Landwirtschaft und Fischerei. Bei drohender Existenzgefährdung steht ein Härtefonds für Hilfeleistungen je nach finanzieller Leistungskraft der Geschädigten bereit. Damit stellen wir sicher, dass niemand in seiner Existenz gefährdet wird. Für betroffene Kommunen sind Förderungen nach dem Bayerischen Finanzausgleichsgesetz möglich.
Angesichts der zunehmend häufiger auftretenden Großschadensereignisse und Naturkatastrophen empfehlen wir allen Bürgerinnen und Bürgern erneut dringend, künftig zu ihrem eigenen Schutz entsprechend umfassende Versicherungen abzuschließen. Wir sprechen uns außerdem für die Einführung einer verpflichtenden Elementarschadenversicherung aus.
Die aktuellen Hochwasser- und Wetterprogosen zeigen: Wir sind noch nicht über den Berg. Insbesondere in Regensburg wurde heute Vormittag der erwartete Höchststand erreicht, für Passau wurde die Scheitelwelle heute Nachmittag erwartet. Unsere Fachleute der Führungsgruppe Katastrophenschutz im Innenministerium stehen dauerhaft mit den Organisationen, dem Hochwassernachrichtendienst, dem Deutschen Wetterdienst und dem Gemeinsamen Melde- und Lagezentrum im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Kontakt. Alle notwendigen Vorbereitungen werden getroffen.
Wir danken allen Kolleginnen und Kollegen der Katastrophenschutzbehörden, allen Kameradinnen und Kammeraden der Feuerwehren, der Hilfs- und Rettungsorganisationen, der Polizei, der Bundeswehr, des THW sowie allen freiwilligen Helferinnen und Helfern. Sie alle tragen seit Tagen dazu bei, das Schlimmste zu verhindern!
Ein herzliches Vergelt’s Gott und kommen Sie wohlbehalten von Ihren Einsätzen nachhause zurück!
Mit besten Grüßen
Ihr Ihr
Joachim Herrmann, MdL Sandro Kirchner, MdL
Staatsminister Staatssekretär
Nach der letzten Nacht im Deutschherren-Gymnasium in Aichach verabschiedete der Landrat des Landkreises Aichach-Friedberg, Dr. Klaus Metzger, die Einsatzkräfte des Hilfeleistungskontingents der Stadt und des Landkreises Aschaffenburg nach dem Frühstück. Dr. Metzger dankte den Einsatzkräften für ihren Einsatz im Wittelsbacher Land und wünschte ihnen einen guten Nachhauseweg.
Gemeinsam wurde die Unterkunft aufgeräumt und das Material verladen. Gegen 10:30 Uhr machten sich dann die 180 Einsatzkräfte mit ihren 40 Fahrzeugen auf den Weg Richtung Heimat.
Am Autohof Gollhofen wurde ein technischer Halt eingeplant. Hier hatten die Einsatzkräfte die Möglichkeit, sich die Füße zu vertreten und die Fahrzeuge aufzutanken.
Auf dem Hösbacher Festplatz empfing Kreisbrandrat Frank Wissel die Einsatzkräfte gegen 16:15 Uhr. Wissel überbrachte neben den Grußworten von Landrat Dr. Alexander Legler auch die herzlichsten Grüße vom Aschaffenburger Oberbürgermeister Herzing. Der Kreisbrandrat dankte ausdrücklich den Feuerwehrdienstleistenden für ihren außerordentlichen Einsatz, wünschte einen schönen Nachmittag und eine gute Woche.
Danke für das Verständnis!

Unser Hilfeleistungskontingent Hochwasser/Pumpen ist am heutigen Dienstag, den 04.06.2024, nach der Beendigung aller ihrer Einsatzaufträge von der dortigen lokalen Einsatzleitung aus dem Katastropheneinsatz im Landkreis Aichach-Friedberg entlassen worden.
Die Einsatzkräfte räumen ihre Gerätschaft zusammen, bauen die Unterkunft der letzten Tage in einen besenreinen Zustand zurück und beladen wieder ihre Einsatzfahrzeuge für den Abmarsch.
Der Marschverband wird so zusammengestellt, dass gegen 10 Uhr die Rückfahrt in die Heimat erfolgen kann.
An der Bundesautobahn A 7 ist am Autohof Gollhofen ein technischer Halt des Verbandes geplant.
Die Rückkehr unserer Einsatzkräfte wird gegen 15:30 Uhr auf dem Festplatz in Hösbach An der Maas erwartet.
An den einzelnen Standorten wird danach die volle Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge und Geräte möglichst schnell wieder hergestellt.



Auch am zweiten Einsatztag mussten die Einsatzkräfte die Friedberger Bürger erneut bei der Bewältigung der Hochwasserkatastrophe unterstützen. Im Landkreis Aichach-Friedberg wurde am 01.06.2024 um 09:33 Uhr die Katastrophe nach Art. 6 Bayerisches Katastrophenschutzgesetz (BayKSG) festgestellt. Seit den Mittagsstunden hat der Regen aufgehört.
Seit gestern Mittag und über die ganze Nacht hinweg wurde bis heute Abend ein Regenrückhaltebecken entlastet, um ein Überlaufen des Bachs, der quer durch Friedberg fließt, zu verhindern. Die Einsatztätigkeiten wurden gegen 19:30 Uhr abgeschlossen. Anschließend wurde die Einsatzstelle geräumt.
Den ganzen Tag über pumpten die Einsatzkräfte eine Vielzahl von Kellerräumen leer. Aus einer ca. 120 m² großen Tiefgarage musste das 1,60 m hochstehende Wasser abgepumpt werden.
Um die Kanalisation zu entlasten, musste in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Friedberg ein mit Regenwasser gefüllter Kanal umgepumpt werden.
Mittels zweier mobiler Lautsprecheranlagen auf zwei Kleinfahrzeugen der Feuerwehr wurde das Ortsgebiet von Friedberg-Nord vor steigendem Grundwasser gewarnt. Die Anwohner wurden im Durchsagetext aufgefordert, ihre Fahrzeuge aus den Tiefgaragen zu entfernen und die Kellerräume zu räumen.
Neben mehreren Erkundungsflügen in Friedberg wurde unsere Drohneneinheit auf Weisung der örtlichen Einsatzleitung auch nach Kissing und Rehling verlegt. Dort erstellten die Drohnenpiloten eine umfassende Luftdokumentation.
Um die kritische Infrastruktur von Friedberg vor erneutem Hochwasser zu schützen und einen möglichen großflächigen Stromausfall zu verhindern, wurde um eine Trafostation ein ca. 70 Meter langer und 40 cm hoher Sandsackwall errichtet.
Nach Abflachen der Einsatztätigkeiten wurde in Besprechungen des Krisenstabs festgelegt, dass der Einsatz unseres Hilfeleistungskontingents im schwäbischen Landkreis Aichach-Friedberg heute Abend endet. Die Einsatzkräfte werden am Dienstagvormittag die Unterkunft räumen und anschließend im Marschverband den Heimweg antreten.



Am Sonntag, den 2. Juni 2024, fand in Schöllkrippen am Feuerwehrhaus eine Feierstunde statt. Anlass dafür war die offizielle Übergabe des Katastrophenschutzlagers sowie umfangreichem Gerät für Feuerwehreinsätze.
Hinter dem Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Schöllkrippen entstand in den letzten Monaten eine Halle mit insgesamt sechs Stellplätzen. Drei davon werden vom Landkreis als Katastrophenschutzlager genutzt und es finden darin 300 Paletten oder Gitterboxen sowie voluminösere Einsatzmaterialien Platz. Drei weitere Stellplätze werden dazu genutzt, um drei Einsatzfahrzeuge zu beherbergen: Einen Mannschaftstransportwagen, ein Boot sowie einen geländegängigen Gerätewagen.
Dies ist nun das dritte Lager des Landkreises neben Großostheim und Mömbris-Hutzelgrund.
Weiterhin wurden folgende Geräte in offiziell in Dienst gestellt:
Ein Transportanhänger für die in der Katastrophenschutzhalle gelagerten Materialien wird in Schöllkrippen stationiert.
Drei ATV (geländegängige Fahrzeuge) mit Anhänger werden in den Feuerwehren Heinrichsthal, Hemsbach und Johannesberg stationiert, um im unwegsamen Gelände bei Logistikaufgaben oder bei Personensuchen zum Einsatz zu kommen.
Ein Teleskoplader und Multifunktionsanhänger werden bei der FF Großostheim stationiert, um diverse Transportaufgaben durchzuführen, zum Beispiel beim Einsatz des Hilfeleistungskontingents. Der Teleskoplader dient zum Abladen von Ladungsteilen nach einem Verkehrsunfall, der Beseitigung von Schlamm und Geröll auf Verkehrswegen und dem Auseinanderziehen von Stroh- und Heuballen für Nachlöscharbeiten.
Für den Standort Goldbach wurden zwei Abrollbehälter beschafft:
Die wasserdichte Mulde ist dafür geeignet, um komplette Elektrofahrzeuge nach einem Brand in die Mulde zu ziehen und diese mit Wasser zu füllen, um die Akkus der Fahrzeuge zu kühlen.
Der zweite Abrollbehälter beinhaltet 800 gefüllte Sandsäcke, die rasch zu einer Einsatzstelle gebracht werden können.
Bereits im Einsatz befindet sich in Karlstein ein Mess- und Erkundungsfahrzeug, das die landkreiseigene Drohne beherbergt und weitere Erkundungs- und Messgeräte an Bord hat.
Kreisbrandrat Frank Wissel dankte Landrat stellvertretend für den ganzen Landkreis für die Beschaffung der genannten Gerätschaften, sein weiterer Dank galt auch dem Kreisbrandmeister Technik Jörg Klingmann, sowie allen Feuerwehrfrauen und -männern, die sich mit den neuen Geräten befassen und sich daran ausbilden und diese im Einsatz bedienen.
(Bilder: FF Schöllkrippen)



Nach Rücksprache mit der Örtlichen Einsatzleitung im Landkreis Aichach-Friedberg wurde entschieden, dass unser Hilfeleistungskontingent seine Tätigkeit heute abend bzw. in der Nacht auf Dienstag beendet.
Nach dem Frühstück (Dienstag) werden unsere Kräfte zurückfahren. Eine Ablösung der Einsatzkräfte ist daher nicht mehr notwendig.
Ich danke allen Einsatzkräften ganz herzlich für ihren tollen Einsatz.
In der Online-Schulung der Deutschen Jugendfeuerwehr für Jugendwarte/-innen und Betreuende der Kindergruppen geht es diesmal um das Thema Ausfahrten.
Jede Kindergruppe und jede Jugendfeuerwehr unternimmt gerne Ausflüge und Ausfahrten. Dabei stehen Spaß und Erlebnis für alle im Vordergrund. Aber was müssen Betreuende alles beachten? Welche Unterlagen müssen sie von den Eltern erhalten? Gerne möchten wir mit Euch über die Gefahren und Herausforderungen bei Ausfahrten sprechen.
Referent: Marcus Moser – Mitglied des DJF-Fachausschusses Kinder in der Feuerwehr und Koordinator für Minifeuerwehren der JF Hamburg
Ausfahrten
Termin: 12. Juni 2024, 19 Uhr
Die Lern-Nuggets finden (neu!) auf TEAMS statt und dauern jeweils 60 bis 90 Minuten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich und eine Zertifizierung/Teilnahmebescheinigung durch die DJF erfolgt nicht.
Die Teilnahme erfolgt über diesen Link
Besprechungs-ID: 396 623 444 94
Kennung: jD29Z9
