Am Sonntag, den 22. Juni 2025, wurde die Freiwillige Feuerwehr Haibach gleich zweimal zu fordernden Einsätzen alarmiert – und das ausgerechnet während des traditionellen „Tags der Feuerwehr“, der am Gerätehaus stattfand. Diese Veranstaltung bietet der Bevölkerung Einblicke in die Arbeit der ehrenamtlichen Einsatzkräfte, informiert über Brandschutz, wirbt um Nachwuchs und stärkt den Kontakt zur Bürgerschaft.
Einsatz 1: Waldbrand an der Haibacher Kapelle
Der erste Alarm erreichte die Feuerwehr um 12:21 Uhr. Gemeldet wurde ein Waldbrand im Bereich der Haibacher Kapelle. Angesichts der hochsommerlichen Temperaturen und der aktuell geltenden Waldbrandstufe 5 – der höchsten Gefahrenstufe – wurde die Lage äußerst ernst genommen.
Neben der Feuerwehr Haibach wurden auch die Wehren aus Bessenbach, Waldaschaff und Aschaffenburg mit Tanklöschfahrzeugen sowie der Einsatzleitwagen ELW 1 des Landkreises Aschaffenburg (stationiert bei der Feuerwehr Glattbach) alarmiert. Ebenfalls alarmiert wurden die Flughelfer der Feuerwehr Aschaffenburg. Sie sind speziell ausgebildet, um bei Vegetationsbränden die Zusammenarbeit mit Hubschraubern zu koordinieren – etwa beim Einweisen von Piloten, beim Aufbau von Außenlandestellen oder dem Einsatz von Löschwasser-Außenlastbehältern. In diesem Fall wurden sie vorsorglich in Bereitschaft versetzt, um bei einer möglichen Ausweitung des Brandes sofort eingreifen zu können.
Zusätzlich kamen geländegängige Quads der Feuerwehren Albstadt und Hörstein zum Einsatz. Auch Vertreter der Kreisbrandinspektion – an der Spitze Kreisbrandrat Frank Wissel – waren ausgerückt.
Vor Ort zeigte sich: Es brannte ein größerer Holzstapel nahe der Kapelle. Zwar wirkte das Brandgeschehen zunächst begrenzt, doch bei der herrschenden Trockenheit hätte sich daraus binnen Minuten ein unkontrollierbarer Waldbrand entwickeln können. Das Feuer wurde zügig mit einem Rohr aus dem Wassertank eines Löschfahrzeugs abgelöscht. Anschließend kontrollierte die Feuerwehr die Brandstelle mit einer Wärmebildkamera, um mögliche Glutnester auszuschließen. Die schnelle Reaktion der Einsatzkräfte verhinderte so ein Ausbreiten des Feuers.
Besonders brisant: Die Umstände lassen auf eine mutmaßliche Brandstiftung schließen. Die Polizei wurde zur weiteren Ermittlung der Brandursache hinzugezogen. Im Anschluss kehrten alle fünf Fahrzeuge und 29 Einsatzkräfte wohlbehalten ins Gerätehaus Haibach zurück.
Einsatz 2: Schwerer Verkehrsunfall auf der Staatsstraße 2312
Etwa zwei Stunden später, um 14:25 Uhr, erfolgte die nächste Alarmierung: Auf der Staatsstraße 2312, auf Höhe des Kreisverkehrs zwischen Haibach und Aschaffenburg, kam es zu einem schweren Verkehrsunfall zwischen einem Motorrad und einem Pkw.
Der Motorradfahrer wurde bei dem heftigen Zusammenstoß schwerstverletzt. Feuerwehrsanitäter der Feuerwehr Haibach übernahmen umgehend die Erstversorgung, bis der Rettungsdienst mit zwei Rettungswagen und einem Notarzteinsatzfahrzeug eintraf. Die Pkw-Fahrerin erlitt leichte Verletzungen.
Um den schwerverletzten Kradfahrer und das Einsatzpersonal vor der intensiven Sonneneinstrahlung zu schützen, stellte die Feuerwehr zusätzlich eine mobile Sichtschutzwand sowie einen Sonnenschutz auf. Beide Unfallbeteiligten wurden nach der Erstversorgung zur weiteren Behandlung in umliegende Krankenhäuser eingeliefert.
Die Feuerwehr sicherte die Unfallstelle, nahm auslaufende Betriebsmittel auf und unterstützte die Polizei bei der Vollsperrung der Straße. Nach Abschluss der Unfallaufnahme und Bergung der Fahrzeuge konnte der Verkehr wieder freigegeben werden.
Die Feuerwehr Haibach war mit vier Fahrzeugen und insgesamt 26 Einsatzkräften im Einsatz. Beide Einsätze wurden vom stellvertretenden Kommandanten Stefan Xhonneux geleitet.
