Am vergangenen Sonntag herrschten im Landkreis Aschaffenburg hochsommerliche Temperaturen – verbunden mit der höchsten Waldbrandstufe 5 von 5. Die extreme Trockenheit in Kombination mit Hitze und Wind sorgte für eine besonders angespannte Einsatzlage. Während viele Menschen den Tag zur Erholung nutzten, waren die Feuerwehren im Landkreis im Dauereinsatz und leisteten unter teils großer körperlicher Belastung wertvolle Hilfe für die Bevölkerung.
Bereits am Morgen, um 08:25 Uhr, erfolgte der erste Alarm für die Feuerwehr Feldkahl-Rottenberg: Ein umgestürzter Baum blockierte eine Straße und musste beseitigt werden.
Nur wenig später, um 09:47 Uhr, ereignete sich ein Verkehrsunfall, zu dem die Feuerwehren Jakobsthal und Heigenbrücken ausrückten. Weitere Informationen hierzu sind in einem separaten Einsatzbericht zusammengefasst.
Fast zeitgleich, um 09:56 Uhr, wurde die Feuerwehr Schimborn alarmiert – ein Wespennest befand sich in den Wohnräumen eines Hauses. Aufgrund akuter Allergiegefahr für einen Bewohner wurde gemeinsam mit einem Fachbetrieb fachgerecht eingegriffen. Wespen stehen unter Naturschutz – ein Entfernen ist nur in Ausnahmefällen und durch geschulte Fachkräfte zulässig.
Gegen 11:20 Uhr rückte die Feuerwehr Stockstadt im Rahmen eines First-Responder-Einsatzes zu einem medizinischen Notfall aus. Die Erstversorgung des Patienten übernahmen die Feuerwehrsanitäter bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.
Wenige Minuten darauf, um 11:26 Uhr, sicherte die Feuerwehr Kahl die Landung eines Rettungshubschraubers. Nach der sicheren Landung übernahm sie auch den Transport des Notarztes zur Einsatzstelle. Im Anschluss wurde der Patient zum Hubschrauber zurückgebracht und der Start durch die Feuerwehr abgesichert.
Auch die First-Responder-Einheit der Feuerwehr Kleinkahl wurde gefordert: Um 11:54 Uhr ging ein weiterer medizinischer Notfall ein. Die Feuerwehrsanitäter übernahmen die Erstversorgung und übergaben den Patienten anschließend an den Rettungsdienst.
Bereits zwei Minuten später, um 11:56 Uhr, wurde der Löschzug der Feuerwehr Goldbach zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage in einer Seniorenwohnanlage gerufen. Als Ursache stellten sich harmlose Essensdämpfe heraus. Die Anlage wurde zurückgestellt, ein Eingreifen war nicht erforderlich.
Um 12:21 Uhr alarmierte die Leitstelle mehrere Feuerwehren zu einem Waldbrand in Haibach. Dieser Einsatz stellte angesichts der hohen Waldbrandgefahr eine besonders große Herausforderung dar. Auch hierzu liegt ein ausführlicher Bericht separat vor.
Am Nachmittag, um 14:25 Uhr, wurde erneut die Feuerwehr Haibach zu einem schweren Verkehrsunfall zwischen einem Motorrad und einem Pkw gerufen. Weitere Details finden sich ebenfalls in einem gesonderten Bericht.
Zur selben Zeit rückte die Feuerwehr Stockstadt zu einem gemeldeten Brand an einem Wohnhaus aus. Ein Grill war in Brand geraten. Die Feuerwehr löschte das Feuer unter Atemschutz mit einem C-Rohr und kontrollierte abschließend den betroffenen Bereich mit einer Wärmebildkamera.
Gegen 15:00 Uhr ging ein Alarm bei der Feuerwehr Großostheim ein: Auf der B469 in Fahrtrichtung Amorbach wurde ein brennender Pkw gemeldet. Vor Ort stellte sich heraus, dass lediglich ein technischer Defekt vorlag – ein Eingreifen war nicht erforderlich.
Am Abend, um 18:55 Uhr, wurden die Freiwillige Feuerwehr Weibersbrunn und die Drehleiter der Feuerwehr Waldaschaff zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage gerufen. Nach intensiver Erkundung konnte kein Auslösegrund festgestellt werden – es handelte sich um einen Fehlalarm.
Nur zehn Minuten später, um 19:05 Uhr, forderte eine vermutete hilflose Person in einer verschlossenen Wohnung den Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Wasserlos. Noch vor dem Eintreffen wurde die Tür durch Dritte geöffnet – der Einsatz konnte abgebrochen werden.
Diese Vielzahl an Einsätzen an nur einem Tag zeigt eindrucksvoll, wie unverzichtbar unsere Feuerwehren sind – gerade unter erschwerten Bedingungen wie großer Hitze, hoher Belastung und erhöhter Gefahrenlage.
Die Kreisbrandinspektion Aschaffenburg und der Kreisfeuerwehrverband Aschaffenburg danken allen eingesetzten Feuerwehrfrauen und -männern für ihren ehrenamtlichen Einsatz an diesem fordernden Tag.
Trotz hoher Temperaturen und zahlreicher paralleler Einsätze wurde jederzeit professionell, umsichtig und mit großem Engagement gehandelt. Der reibungslose Ablauf unterstreicht die hervorragende Zusammenarbeit der Feuerwehren – vielen Dank für euren Dienst!
Ein besonderer Dank gilt zudem den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Integrierten Leitstelle Untermain.
Auch an diesem einsatzreichen Tag gewährleistete das Team eine verlässliche, koordinierte und zügige Einsatzabwicklung – trotz hoher Auslastung und großer Hitze. Die professionelle und ruhige Arbeitsweise in der Einsatzlenkung bildet eine unverzichtbare Grundlage für das effektive Zusammenwirken aller Beteiligten.
Für diesen zuverlässigen und stets souveränen Beitrag zur Einsatzbewältigung danken wir herzlich.
Frank Wissel
Kreisbrandrat
Symbolfoto