Nach dem Voralarm am Donnerstag wurde sofort mit umfangreichen Vorbereitungen für den als Verlegeübung titulierter Ausflug ins Ruhgebiet begonnen. So wurde die Versorgung für die Fahrt vorbereitet, sowohl in flüssiger als auch fester Form. Viele Taschen und Koffer der Einsatzkräfte waren zu packen.
Freitag
Mit einem großen, roten Bus der Marke „Flaschenträger“ begann die Verlegeübung, teils im Konvoi mit vielen anderen Fahrzeugen auf den Autobahnen in den Übungsraum ins Ruhrgebiet. Nach Eintreffen wurde das Quartier im Bereitstellungsraum „Sassenhof“ in Mülheim / Ruhr bezogen und eingerichtet
Samstag
Den ersten Blaulichtkontakt wegen einem Verkehrunfall mit Verletzten hatten wir noch vor dem Frühstück gegen 7:30 Uhr, der Alarm galt aber der örtlich zuständigen Feuerwehr in Mülheim.
Unser erstes Einsatzobjekt am Samstagmorgen war das Gasometer in Oberhausen. Bei einer detaillierten Objekterkundung wurde festgestellt, wie eng die Welt zusammenhängt und was wir gemeinsam für eine bessere Welt tun können.
Um eine bessere Übersicht zu gewinnen, wurden mehrere höhenerfahrende Einsatzkräfte auf das Dach des Gasometers geschickt. Es konnten von da aus diverse Rauchentwicklungen in Oberhausen festgestellt werden. Von diesem erhöhten Ausblick hatten wir die Gesamtlage voll im Überblick.
Die Anfahrt zum nächsten Objekt wurde, wie so oft, durch parkende Fahrzeuge erschwert. Unser Maschinist Wolfgang von der Firma Flaschenträger hat aber auch diese Herausforderungen souverän gemeistert.
In kürzester Zeit wurden wir in einer Verpflegungsstelle mit einem reichhaltigen Buffet und Kuchen versorgt. Direkt danach konnten brandgefährliche Flüssigkeiten mit gemeinsamer Kraft gebunden und eliminiert werden.
Die nächste Einsatzherausforderung führte uns dann aufs Wasser. Neben Schulungen in AIS (Automatic Identification System, wird in der Schifffahrt verwenden) erfolgte auch eine technische Einweisung in die Tücken des Wassers im weltgrößten Binnenhafen Duisburg. Einige Einsatzkräfte zeigten erste Ermüdungserscheinungen, was uns aber nicht von der Erfüllung unseres Einsatzauftrages abhielt, die Hafenfeuerwache 8 der Feuerwehr Duisburg zu besuchen. Die ganze Hafenwache mit ihrem Feuerlöschboot konnte alle beeindrucken.
Über den ganzen Tag konnten wir auch andere Feuerwehren aus Duisburg, Oberhausen und weiterer Städte bei ihren Einsatzfahrten im Ruhrgebiet beobachten.
Obwohl beim nächsten angefahrenen Übungsobjekt aufgrund des Namens „Tiger and Turtle“ eine gefährliche Großtierrettung vermutet wurde, hat dieses sich eher als Training für die Höhenrettung mit vielen Stufen herausgestellt.
Nach der Abendverpflegung, bei der auch Rettungshunde zugegen waren, konnte die hauseigene Motivationsgruppe „Friends on Fire“ die Stimmung der Einsatzkräfte wieder in altbewährte Höhen heben.
Sonntag
Zum Übungsende wurden nochmals alle Kräfte gefordert. Nach Verräumung des Gepäckes und Herstellung der Marschbereitschaft ging es zur Zeche Zollverein nach Essen. Angenommene Temperaturen von über 1000 Grad am Feuer des Hochofen hielten uns nicht davon ab, im Anschluss die Nahrung der Eingeborenen, Currywurst mit Pommes Schranke, zu testen.
Auf der Rückfahrt wurde die Zeit optimal genutzt und die „Feuerwehrflamme 2024“ durchgeführt, um zu überprüfen, ob das vermittelte Wissen der letzten Tage auch nachhaltig verankert werden konnte. Nach Eintreffen in Niedersteinbach wurde die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt und alle können auf eine erlebnisreiche Verlegeübung „Ruhr 2024“ zurückblicken.
(Text und Bilder FF Niedersteinbach)