Am gestrigen Samstag, dem 11.05.2024, trafen sich rekordverdächtige 164 Feuerwehrkameradinnen und Kameraden zum jährlich stattfindenden medizinischen Fortbildungstag in der Grund- und Mittelschule in Laufach. Der jährlich stattfindende Fortbildungstag für die Feuerwehr-Sanitäter war wie gewohnt geprägt von einem hohen Praxisanteil.
Um 9 Uhr konnte der zuständige KBM Tobias Brinkmann die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und stellvertretend für den Hausherren den stellv. Kommandanten der Feuerwehr Laufach, KBM Marco Laske, begrüßen. Weiterhin begrüßte Brinkmann die 12 Dozenten des ProMedic Bildungszentrums aus Karlsruhe, zunächst vertreten durch den Referenten des ersten Teils Scott Gilmore.
Nach kurzen einführenden Worten und Organisatorischem startete der Tag dann mit einem Vortrag zum Thema Massenanfall von Verletzten (MANV) mit einem besonderen Augenmerk auf das besondere Vorgehen bei Amok- bzw. Terrorlagen.
Da die First Responder Standorte des Landkreises neben dem „Tagesgeschäft“ auch vier First Responder Züge stellen, die bei MANV-Lagen und ähnlichen Einsatzszenarien, zusammen mit den ebenfalls für diese Zwecke vorgehaltenen Zügen die das notwendige medizinische Material für derzeitige Einsätze zuführen, eingesetzt werden können, ist der Einsatz im Rahmen von Amok- oder Terrorlagen, wie zum Beispiel den aktuell durch Islamisten angedrohten Anschlägen auf die EM-Spielstätte Frankfurt oder Anschläge wie durch den rechtsextremen Attentäter von Hanau, mit vielen Betroffenen durchaus denkbar.
Im Vergleich zu „normalen“ MANV-Lagen, wie z.B. einem Reisebusunfall, unterscheiden sich diese durch eine fortbestehende bzw. unklare Gefährdungslage für die eigenen Einsatzkräfte bzw. bei dynamischen Lagen oder koordinierten Anschlägen an verschiedenen Orten durch mehrere oder räumlich nicht klar umschriebene Einsatzstellen.
Im Anschluss daran ging es für die Teilnehmer in 12 Praxisgruppen mit praktischem Training weiter. Den ersten Schwerpunkt bildete dabei das Reanimationstraining ausgehend von der Basic Life Support (BLS) Reanimation mit der zusätzliche (Re)zertifizierung der Teilnehmer und Teilnehmerinnen für den Einsatz der bei den Feuerwehren im Einsatz befindlichen Defibrillatoren, sowie der qualifizierten Atemwegssicherung mittels Larynx-Tubus.
Nach der Mittagspause, in der die Teilnehmer und Teilnehmerinnen durch die Feldküche der Feuerwehren im Landkreis verpflegt wurden, konnten alle an verschiedenen Stationen verschiedene Techniken, wie Absaugung, Anlegen von Tourniquets, Patientenlagerung, Entfernung eine Bolus unter Laryngoskopsicht etc. üben.
Der zweite Schwerpunkt der praktischen Ausbildung lag dann auf internistischen und neurologischen Notfällen. Hierbei wurden verschiedene Fallbeispiele durch die Ausbilder eingespielt, die von den Teilnehmern abgearbeitet werden mussten.
Gegen Ende der Veranstaltung hat es sich Landrat Dr. Alexander Legler nicht nehmen lassen, selber bei einer Reanimation mit zu unterstützen, bevor er dann zum Abschluß alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Veranstaltungen seine Anerkennung für ihren Einsatz ausdrückte. Jederzeit sei auf die Feuerwehr verlass, egal in welcher Notsituation der Bürger sich befinde.
Ein herzliches Dankeschön an das ProMedic Bildungszentrum mit seinen 12 Fachausbildern, die aus Karlsruhe angereist sind. Insbesondere Scott Gilmore (Leiter Rettungsdienst bei ProMedic) und Maximilian Stephan, (stellv. Schulleiter bei ProMedic).
Ein großes Dankeschön geht auch an
- die Gemeinde Laufach, Herrn Bürgermeister Friedrich Fleckenstein, für die zur Verfügungstellung der Grund- und Mittelschule
- dem Team um den Schulhausmeister Björn Franz und seine stillen Helfer für die tatkräftige Unterstützung vor und nach der Veranstaltung
- der Feuerwehr Gemeinde Laufach für die Organisation vor Ort mit allen Räumlichkeiten, den Getränke sowie den „Brotzeiten“ mit den vielen Helfern
- dem Team der Feldküche für das hervorragende Mittagessen
- allen Teilnehmern, die sich an diesem Tag medizinischen fort- und weitergebildet haben – für sich selbst und für die Bevölkerung
Text und Bilder: Sascha Rheker - Freiwillige Feuerwehr Albstadt im Auftrag der Pressestelle der Kreisbrandinspektion