Die Arbeit und die Einsatzzahlen der Feuerwehren bzw. des Katastrophenschutzes werden immer mehr von Wetterextremen bestimmt, die sich aus dem stetig fortschreitenden Klimawandel in einer immer schnelleren Folge ergeben und das Leben, die Gesundheit und die Lebensgrundlage unserer Bevölkerung bedrohen. Alleine in den letzten drei Monaten kam es zu einer dramatischen Hochwassersituation im Juni/Juli 2024 in Süddeutschland, bei der auch wir, die Feuerwehren aus dem Landkreis Aschaffenburg, im Landkreis Aichach-Friedberg mit einem Hilfeleistungskontingent Pumpen im Einsatz waren, gefolgt von einem großer Waldbrand im Harz und nun im September die dramatische Hochwassersituation in Teilen von Deutschland und in unseren Nachbarländern Österreich, Tschechien und Polen.
Der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes attestiert zur aktuellen Hochwasserlage zutreffender Weise, dass der Katastrophenschutz aus den zurückliegenden Katastrophen gelernt hat. Deutschland ist besser auf die derzeit drohenden Hochwasser in Bayern, Sachsen und Brandenburg vorbereitet. Er weist darauf hin, dass die überall in der Fläche vorhandenen Feuerwehren das Rückgrat des Katastrophenschutzes bilden. Es hilft dabei das unglaublich dichte Netz an Feuerwehren, die auch bei Katastrophen meist die ersten Einsatzkräfte Vorort sind und helfen. Alleine in Bayern gibt es rund 7.500 Freiwillige Feuerwehren, sieben Berufsfeuerwehren und rund 200 Werk- und Betriebsfeuerwehren mit rund 330.000 aktiven Feuerwehrleuten.
Neben den zunehmenden Naturkatastrophen mit Todesopfern und mit Schäden in Milliardenhöhe muss der Katastrophenschutz als Teil des Bevölkerungsschutzes aber auch die geänderte allgemeine Sicherheitslage in Europa bei seinen zukünftigen Anforderungen berücksichtigen. Der Zivilschutz des Bundes wurde in den letzten Jahrzehnten, insbesondere nach der Wiedervereinigung, als ein Bestandteil unseres Bevölkerungsschutzsystems, genauso wie die Bundeswehr leider vernachlässigt.
Die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) warnt Bund und Länder schon länger davor, sich angesichts der steigenden Bedrohungen mit seinem Katastrophen- bzw. Bevölkerungsschutz in Sicherheit zu sehen.
In einem Positionspapier formulierte sie, für uns nachvollziehbar, sieben Forderungen für eine Verbesserung des Katastrophenschutzes.
Im Positionspapier wird darin eine Anpassung von Ausbildung und Ausrüstung der Einsatzkräfte sowie die Schaffung funktionsfähiger Führungsstrukturen gefordert. Zugleich ruft die vfdb dazu auf, die Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung zu stärken und aus Erfahrungen vergangener Ereignisse noch mehr für die Zukunft zu lernen. „Erinnern möchte ich nicht zuletzt an die Katastrophe im Ahrtal“, sagt Dirk Aschenbrenner, Präsident der vfdb und Leiter der Feuerwehr in Dortmund. „Das Ereignis hat auf schreckliche Art bewiesen und vielfach dokumentiert, wo bei uns die Lücken sind. Aber passiert ist seitdem dennoch viel zu wenig.“ In Deutschland fehle es nicht an Erkenntnissen, was alles getan werden kann und muss. „Vielmehr haben wir das Problem, diese Erkenntnisse umzusetzen.“ Der vfdb-Präsident wies darauf hin, mit den sieben Forderungen keinesfalls die herausragenden Leistungen der größtenteils ehrenamtlichen Einsatzkräfte schmälern zu wollen, sondern bessere Voraussetzungen für ihre Arbeit zu schaffen.
Hier sind die sieben Punkte des vfdb-Positionspapiers:
1. Die Ausbildung für die Einsatzkräfte der Gefahrenabwehr muss den Lagen und Risiken angepasst werden.
Nach wie vor gibt es in Deutschland keine einheitlichen Ausbildungsunterlagen für dynamische Flutlagen oder die Vegetationsbrandbekämpfung. Es gibt keine Schulen oder Trainingsmöglichkeiten für die sichere Ausbildung und das Training dynamischer wetterbedingter Schadenslagen sowie keine praktischen Ausbildungsstätten für das gemeinsame praktische Training der verbundenen Einsatzmittel aller im Einsatz beteiligten Organisationen.
2. Die Ausrüstung muss verbessert werden.
Viele Einsatzkräfte verfügen nach wie vor nicht über die richtige, oder auch nur ausreichende persönliche oder spezielle Schutzausrüstung. Viele Einsatzfahrzeuge sind nicht für den Einsatz in Schadenslagen mit oft zerstörter Infrastruktur geeignet. Sichere Kommunikationsmittel, vom Sprechfunk bis zum Datenaustausch, gehören zwingend mit dazu. Kommunen müssen sich im Rahmen ihrer Zuständigkeiten für die lokalen Gefahren jenseits der Standardszenarien wie Wohnungsbrand oder Verkehrsunfall besser vorbereiten. Ebenso müssen sich die dafür zuständigen Bundesländer im Katastrophenschutz besser aufstellen, diesen dafür besser ausrüsten sowie auch besser ausbilden. Aus den Erfahrungen der europäischen Strukturen zu lernen ist dabei sinnvoll.
3. Führungsstrukturen sind weiterzuentwickeln und aktuellen Anforderungen anzupassen.
In allen Bereichen muss es funktionsfähige Führungsstrukturen und -mittel geben. Das beginnt bei der Ausstattung von Einsatzzügen mit geeigneten Führungsfahrzeugen. Es geht weiter über die Vorhaltung personell und materiell über längere Zeit funktionsfähiger mobiler und stationärer Führungsstellen bis hin zu Stäben und den Führungseinrichtungen der jeweiligen Landesregierungen. Der Informationsaustausch über alle Ebenen muss jederzeit und adäquat erfolgen. Das bedeutet kompatible Datenübertragungsstrukturen ebenso wie Lagedarstellungsmöglichkeiten und redundante Kommunikationsmittel. Dynamische Großlagen sind in Deutschland in aller Regel wetterbedingt. Das bedeutet, das Führungsgremien in der Lage sein müssen, um aktuelle Lagebilder und Prognosen in Realzeit erstellen und kommunizieren können.
4. Naturschutz muss gegenüber Gefährdungen für Menschen, Tiere und Sachwerte abgewogen werden.
Zu oft wird der Naturschutz nur unter einem Aspekt betrachtet. Notwendig jedoch ist es, für die bestehenden und kommenden Herausforderungen in der Gefahrenabwehr mehr praktische und pragmatische Lösungen zu finden, die auch eine Abwägung von einzelnen Maßnahmen des Naturschutzes gegenüber den dadurch hervorgerufenen oder auch nur verstärkten Risiken für Menschen, Tiere und Sachwerte beinhalten.
5. Selbstschutz und Selbsthilfe stärken.
Einsatzkräfte können in großen Einsatzlagen nicht alle Menschen und Objekte zur gleichen Zeit schützen. Daher gilt es, immer nach Risiken zu priorisieren und Einsätze nacheinander abzuarbeiten. Das heißt jedoch auch, dass es allen Betroffenen hilft, wenn sich die Bevölkerung möglichst selbstständig zu helfen weiß und so die Ressourcen für die wirklich wichtigen Einsätze frei bleiben. Die Bevölkerung muss wieder mehr dazu gebracht werden, selbst mit dafür zu sorgen, Gefahren zu vermeiden oder das eigene Risiko zu verringern. Hierzu gehören unter anderem das Verständnis für Warnungen, das Wissen um Alarmierungs- und Entwarnungsarten sowie eine Akzeptanz von Verboten in gefährdeten Gebieten. Die Gesellschaft sollte insgesamt befähigt werden, schnell, angemessen und zielorientiert zu handeln - ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen.
6. Prävention verbessern.
Um die Risiken für sich und andere zu begrenzen, müssen offensichtliche Gefahren reduziert werden. Dazu gehört z.B., verstopfte Ein- und Durchflüsse zu säubern und freizuhalten; das Verbot von Feuer etc. in der Vegetation zu beachten, Entstehungsbrände zu melden und, wenn gefahrlos möglich, Brände zu löschen oder klein zu halten. Entsprechende Kenntnisse müssen in den Schulen, Unternehmen und Einrichtungen vermittelt werden.
7. "Aus Fehlern lernen" - Fähigkeitslücken schließen.
In Deutschland ist die systematische Auswertung von Schadenslagen immer noch nicht ausreichend etabliert. Aus den Erfahrungen der vergangenen Lagen zu lernen, muss in allen Bereichen der Gefahrenabwehr stärker beachtet werden. Fähigkeitslücken müssen systematisch identifiziert werden. Zugleich müssen durch Forschung und Entwicklung Lösungen zur Beseitigung zeitnah geschaffen werden. Besondere Aufmerksamkeit ist dabei auf den schnellen Transfer guter Lösungen in die tägliche Einsatzpraxis zu legen.
PM vom 17.09.24 der vfdb: PM-vfdb-17092024.pdf
Der Kreisjugendring Aschaffenburg bietet am Samstag, den 12. Oktober 2024 von 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr im Martinushaus in Aschaffenburg eine Schulung für das Demokratiespiel „Quararo“ an.
Der Referent und Quararo-Trainer Cem Vamin vermittelt an diesem Tag, wie Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren Entscheidungen in der Gruppe demokratisch fällen können. Quararo bietet durch die Kombination von Theorie und Praxis einen spielerischen Ansatz, um mit Themen wie zum Beispiel „Freundschaft“, „Toleranz und Respekt“, „Umweltschutz“ oder „Inklusion“ ins Gespräch zu kommen.
Die Fortbildung ist für Haupt- und Ehrenamtliche in Jugendarbeit und Schule konzipiert. Die Methode kann beispielsweise in Jugendgruppen, bei Workshops, in Projektwochen oder in Schulklassen verwendet werden. Die Ausbildung berechtigt zur kostenlosen Ausleihe des Spiels vom Kreisjugendring Aschaffenburg.
Die Teilnahmebescheinigung gilt auch als Nachweis zur Verlängerung der Jugendleiterkarte (JuLeiCa). Die Teilnahme ist kostenlos und eine Anmeldung auf der Website des Kreisjugendrings unter www.kjr-aschaffenburg.de bis zum 7. Oktober 2024 möglich.
Dieses Projekt wird aus dem „Demokratiebudget“ des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales durch den Bayerischen Jugendring gefördert.
Für Fragen im Vorfeld der Veranstaltung steht den Interessierten der Kreisjugendring Aschaffenburg unter der 06021/394-4362 sowie unter
Angesichts der zunehmenden Unwetterereignisse müsse auch der Katastrophenschutz entsprechend ausgerichtet werden, so der Oberbürgermeister. Feuerwehrkräfte aus Aschaffenburg seien beispielsweise bei den Hochwassern in verschiedenen bayerischen Landkreisen oder auch der Flutkatastrophe im Ahrtal eingesetzt gewesen. Um entsprechende Hilfe leisten zu können, sei auch entsprechendes Material und Fahrzeuge notwendig.
„Stadt und Gesellschaft seien einem ständigen Wandel unterzogen, dabei ändert sich auch das Gefahrenpotential“ stellte Stadtbrandrat Mark Weigandt fest. Auch würden die Einsatzzahlen in den vergangen kontinuierlich ansteigen.
Rund 1,65 Millionen Euro habe die Stadt in die Modernisierung des Fuhrparks investiert, von welchen der Freistaat rund 400.000 Euro bezuschusst habe.
Neben mehreren Kleinfahrzeugen, welche auf der Hauptfeuerwache turnusmäßig ausgetauscht wurden, stehen zukünftig zwei Einsatzleitwagen bereit. Während ein Einsatzleitwagen ELW 1 für die Führungs- und Kommunikationsaufgaben bei den täglichen Einsätzen zum Einsatz kommt, steht der Unterstützungsgruppe der Örtlichen Einsatzleitung ein mit modernster Kommunikationstechnik ausgestatteter IVECO zur Verfügung. Dieser wird bei größeren Einsätzen und Katastrophenlagen eingesetzt.
Im Feuerwehrgerätehaus Leider wurde ein Mehrzweckfahrzeug ersetzt und am Standort Damm ein Versorgungs-LKW „Modularer Gerätesatz Hochwasser“, welcher vom Freistaat Bayern im Rahmen einer Landesbeschaffung für den Katastrophenschutz beschafft wurde, stationiert.
Der Löschzug Obernau verfügt zukünftig über ein All-Terrain-Vehicle (ATV), welches beispielsweise bei Personensuchen, oder beim Material- und Personaltransport in unwegsamen Gelände eingesetzt wird. Das ATV wurde vom Feuerwehrverein Obernau aus Vereinsmitteln angeschafft und der Stadt Aschaffenburg überlassen.
Die evangelische Pfarrerin Sandra Weiss, welche selbst aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Aschaffenburg ist, und Stadtdekan und Stiftspfarrer Martin Heim erteilten den Neufahrzeugen den kirchlichen Segen.
(Text/Foto: R. Hettler)



In Gedanken sind wir bei allen Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden in Österreich, Polen, Tschechien und in einigen Teilen von Deutschland, die derzeit im Hochwassereinsatz sind und vielerorts unter schwierigsten Bedingungen in größter Not helfen oder sich darauf vorbereiten.
Wir trauern um die Opfer. Auch unter den Einsatzkräften sind erste Opfer zu beklagen. Mit großer Bestürzung mussten wir den Tod eines Feuerwehrkameraden aus Niederösterreich zur Kenntnis nehmen, der bei einem Hochwassereinsatz im Bezirk Tulln am Wochenende tödlich verunglückt ist. Kommt möglichst alle gesund aus den Einsätzen zurück!
DFV-Präsident Karl-Heinz Banse sagt: „Uns hilft in Deutschland das unglaublich dichte Netz an Feuerwehren: Allein in Bayern, Sachsen und Brandenburg stehen bei den Freiwilligen Feuerwehren 400.000 Einsatzkräfte zur Verfügung! Natürlich sind unsere Gedanken auch bei den Feuerwehrangehörigen unserer Nachbarländer, in denen das Hochwasser gerade wütet. Wenn hier Hilfe über das Katastrophenschutzverfahren EU-rescEU der Europäischen Union angefordert wird, stehen die deutschen Feuerwehren hierfür auch bereit.“
Eine mögliche Auslandshilfe deutscher Einsatzkräfte wird bei Bedarf über das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum (GMLZ) des Bundes und der Länder koordiniert.
Bayern bietet den europäischen Nachbarn Österreich, Tschechien und Polen angesichts der dort teilweise dramatischen Hochwasserlage Unterstützung an. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) habe den Nachbarländern aktive Hilfe durch bayerische Einsatzkräfte angeboten, «sofern das erforderlich ist, sofern das gewünscht ist», sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) nach einer Kabinettssitzung in München.
Im Ehrenamt bei den Freiwilligen Feuerwehren kommen viele Talente und Stärken zum Einsatz: ob berufliches Fachwissen aus den unterschiedlichsten Branchen oder persönliche Eigenschaften wie Neugier oder Organisationstalent, der Wunsch zu Helfen oder die Faszination für Technik - alle Menschen haben Stärken und Talente, die sie in dieses Ehrenamt einbringen können.
Im neuen Video zur Kampagne lernt ihr Alexandra und Andreas kennen, Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Landshut. Ihr erfahrt, was sie in das Ehrenamt einbringen und was ihnen der Feuerwehrdienst persönlich bedeutet.
Link zum Video: https://team112.bayern/wp-content/uploads/2024/09/240903_LFVB_Main_compressed.mp4
Mehr über das Ehrenamt bei der Freiwilligen Feuerwehr findet ihr unter www.team112.bayern

Kommunikation und Führung standen im Mittelpunkt des 12. Bundesfachkongresses des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) in Berlin. „Vom Operationsplan Deutschland bis zum Waldbrandatlas, von Resilienz der Bevölkerung bis Ansprache der Politik: Wir bieten Grundlagen für die Arbeit der Feuerwehren vor Ort“, resümierte DFV-Präsident Karl-Heinz Banse die erfolgreiche Veranstaltung. 150 Feuerwehrangehörige aus ganz Deutschland nahmen an dem Kongress im Haus der Bundespressekonferenz teil. Zahlreiche Mitglieder des DFV-Förderkreises haben sich in einer begleitenden Fachausstellung zusätzlich eingebracht.
Der Bundesfachkongress war eine gute Gelegenheit, die Gemeinsame Erklärung zwischen dem Deutschen Feuerwehrverband und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) zu erneuern. DFV-Präsident Karl-Heinz Banse und ZDH-Präsident Jörg Dittrich bekräftigten die Zusammenarbeit beider Verbände. Banse erklärte Kooperationen zu wichtigen Grundlagen vielversprechenden Miteinanders: „Es ist mir ein großes Anliegen, die bereits seit vielen Jahren bestehende Kooperationsvereinbarung zu erneuern und mit zeitgemäßen Überlegungen fortzuentwickeln.“ Banse verwies auf die bestehende und gute Tradition, dass in den Feuerwehren viele Menschen mit einer soliden handwerklichen Ausbildung engagiert sind und oft auch Handwerksmeister Führungsaufgaben übernähmen. Dittrich betonte: „Wir können jeweils viel voneinander lernen. Die Herausforderungen heutzutage sind so komplex, dass Spezialwissen handwerklicher Berufe im Feuerwehreinsatz immer wieder helfen kann.“ Als aktuelle Beispiele nannte er Kenntnisse zu Photovoltaikanlagen oder Dacheindeckungen. „Der Zentralverband des Deutschen Handwerks schätzt das Engagement seiner Mitarbeiter für Gemeinwohlaufgaben in der Feuerwehr, gerade auch zunehmend im ländlichen Raum“, so Dittrich.
Gespräche mit Politikern: enger Bezug zum eigenen Wirkungskreis
Der gute und nachhaltige Kontakt zu Gesprächspartnern auf der jeweiligen Ebene und der enge Bezug zum eigenen Wirkungskreis sind unerlässlich. Ein regelmäßiger und vertrauensvoller Austausch ist die Grundlage jeder Zusammenarbeit. Und nur so sind Ansprechpartner in der Politik bereit, sich auf die berechtigten Anliegen einzulassen. „Wer etwas erreichen möchte, muss den Politikern den Gesprächsbedarf, aber auch Inhalte und Anliegen gezielt und verständlich erläutern – am besten schon vorab“, stellte die Vorsitzende des DFV-Beirats, Claudia Crawford, in ihrem Vortrag zum Kontakt zur Politik dar. Sie beteiligte in ihrem Vortrag die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktiv mit einem Online-Tool zu Meinungen und aktueller politischer Stimmungslage – ein gelungenes Novum in diesem Format, das sie bereits in der Online-Fortbildung „DFV direkt“ genutzt hatte.
Große sicherheitspolitische Aufgaben erfordern eine gute zivil-militärische Zusammenarbeit von Bundeswehr und Feuerwehren
Gerade in den vergangenen Jahren hat die Bundeswehr bei etlichen friedensmäßigen Ereignissen im Rahmen von Amtshilfe und damit zivil-militärischer Zusammenarbeit in der Bundesrepublik Deutschland wirksam unterstützt. Oberst Armin Schaus aus dem Territorialen Führungskommando der Bundeswehr (TerrFüKdoBw) skizzierte viele Beispiele aus zurückliegenden Lagen wie Pandemie, Hochwasser, Waldbrände, Flüchtlingshilfe oder G-20-Gipfel. Die aktuelle Lage bezeichnete er als Situation zwischen Frieden und Krieg. „Die hybriden Bedrohungen, bei denen jedes einzelne Ereignis auf Bedrohung und Angriffssystematik hin geprüft sowie bewertet wird, stellen auch immer die Resilienz der Infrastruktur auf die Probe. Eine Zusammenarbeit und gegenseitige Ergänzung von Bundeswehr und anderen Institutionen wie den Feuerwehren ist daher unerlässlich“, resümierte Schaus die Dynamik der Herausforderungen. Oberst Schaus als Verantwortlicher im Planungsstab beschrieb die aktuellen Planungen der Bundeswehr mit dem „Operationsplan Deutschland“. Kräfte und Mittel seien nur einmal zu kalkulieren und stünden nicht mehreren Behörden und Einrichtungen zugleich zur Verfügung. Das gelte es gut zu organisieren und koordinieren. Auch die Nutzung von Verkehrswegen sei auf die Frequenz und physische Belastung hin zu überprüfen. Und immer dann, wenn die Bundeswehr sich mit solchen Einzelfragen beschäftigt, werden bei Dritten neue Problemstellungen und Klärungstatbestände produziert. Hierbei gilt es auch die Beteiligung der Feuerwehren zu definieren. Wichtig sei aus seiner Sicht auch, die Bevölkerung an eine veränderte Lage zu gewöhnen, gerade in ruhigeren Zeiten ohne konkreten Anlass. Informationen und Hintergründe zum TerrFüKdoBw: https://tinyurl.com/info-TerrFueKdoBw.
Einheiten für länderübergreifenden Einsatz einheitlich aufstellen
Die länderspezifischen Unterschiede in der Zusammenstellung von Einheiten stellen immer wieder anfordernde und angeforderte Stellen im Rahmen der länderübergreifenden Hilfe vor Probleme. „Wir überfordern das gesamte System mit dem, was wir hier haben“, kritisierte Mathias Bessel, stellvertretender Vorsitzender des Fachausschusses Zivil- und Katastrophenschutz der deutschen Feuerwehren (FA ZKS), im Vortrag „Fähigkeitsmanagement – Der Weg zur länderübergreifenden Anforderung von Kräften und Mittel“ den Status Quo. Einen Ansatz, diesen Zustand aufzulösen, stellte er zusammen mit Alexander Schuh, Leiter der Branddirektion Leipzig und Vorsitzender der AGBF Sachsen, dem Auditorium vor. Kern ist ein Fähigkeitskatalog, der vom FA ZKS in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft der Leiterinnen und Leiter der Berufsfeuerwehren (AGBF) sowie dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) erarbeitet wurde. Damit werden unabhängig vom Einsatzszenario konkrete Anforderungen an die Fähigkeiten, Ausstattung, Führung und Autarkie von Einheiten beschrieben. Wenn es gelänge, Einheiten für den länderübergreifenden Einsatz einheitlich nach dieser Systematik zu katalogisieren und aufzustellen, würde dies mit der Aufstellung einer Datenbank verfügbarer Einheiten einen effektiveren und zielgerichteteren Anforderungsprozess und damit ein modernes Fähigkeitenmanagement bedeuten.
Stärken kombinieren, Fehlverhalten durch Unwissen minimieren
„Es gibt viel Fehlverhalten in Katastrophen durch Unwissen“, so Frieder Kircher, Vorsitzender des Gemeinsamen Ausschusses Brandschutzerziehung und -aufklärung von DFV und vfdb, in seinem Vortrag „Lessons Learned: Wieder mehr Aufklärung und Selbsthilfe in der Bevölkerung“. Aufmerksamkeit und Verantwortungsbewusstsein wecken, Grundlagen schaffen, selbstständig Vorsorge treffen – das haben sich DFV und vfdb im Rahmen ihrer Brandschutzerziehung und -aufklärung zusammen mit dem BBK zur Aufgabe gemacht. Ziel ist es, die Stärken aller Institutionen zu kombinieren. „Wir haben gemeinsam schon viel erreicht“, so Kircher. Bereits in Schulen und auch der Öffentlichkeit allgemein werde vermehrt das richtige Verhalten bei Katastrophen und Unglücksfällen sowie Möglichkeiten zur eigenen Vorbereitung nähergebracht.
Waldbrandatlas als wichtiges Hilfsmittel für den Feuerwehr-Einsatz
Kartenmaterial, digitale Atlanten, Onlinedienste und Satellitendaten: Dies ist eine Auswahl von Services, die Dr. Martin Lenk, Abteilungsleiter Geodienstleistungen, in seinem Vortrag „Ressourcen des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie: Praxisnutzen und Anwendung“ dem interessierten Publikum vorstellte. Die klassische Karte, ob in analoger oder auch digitaler Form, ist nur ein Angebot des Bundesamtes für die Kräfte im Katastrophenschutz. Neben der laufenden Erhebung und Bereitstellung verschiedenster Geodaten stellt das Bundesamt auch anlassbezogen Leistungen zur Verfügung, etwa zur Identifikation von neuralgischen Punkten bei Großveranstaltungen. Verfügbar sind derzeit die digitalen Atlanten für Dürre, Hitze, Hochwasser und Waldbrand, die nahezu in Echtzeit online gestellt werden. Einzig für den Waldbrandatlas ist eine einfache Registrierung als Katastrophenschutzeinheit erforderlich. In Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen wird das Angebot laufend verbessert und erweitert. „Es ist eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit“, freute sich Lenk über den steten Austausch mit den Feuerwehren.
Weitergehende Informationen zu den einzelnen Vorträgen werden unter nachfolgendem Link bereitgestellt: https://www.feuerwehrverband.de/veranstaltungen/bundesfachkongress/
Auch in diesem Jahr findet wieder ein Treffen der Ehemaligen aus der Kreisbrandinspektion und der Vorstandschaft des Kreisfeuerwehrverbandes Aschaffenburg statt.
Unser Kamerad Achim Frankenberger ist jetzt Stadtbrandinspektor in Babenhausen. Deshalb wird die Freiwillige Feuerwehr Babenhausen in diesem Jahr unser Gastgeber sein. Roland Albert, der Organisator für das jährliche Treffen, dankt Achim Frankenberger schon jetzt für seine spontane Bereitschaft unser Gastgeber in Babenhausen zu sein.
Die Ehemaligen treffen sich am Freitag, den 11.10.2024, um 19:30 Uhr im Feuerwehrhaus in Babenhausen in der Seligenstädter Straße 23a.
Für Getränke sorgt die Feuerwehr in Babenhausen.
Bitte kontaktiert Euch untereinander und bildet Fahrgemeinschaften bzw. bietet gerade den älteren Kameraden eine Mitfahrgelegenheit an.
Für alle, die nicht direkt nach Babenhausen fahren möchten, steht eine Fahrgelegenheit ab dem Feuerwehrhaus Karlstein zur Verfügung. Abfahrt ist dort um 18:45 Uhr.
Damit alles besser geplant werden kann, bitte Roland Albert um eine Anmeldung bis zum 05.10.2024 unter Tel. 0151/28818653 oder E-Mail
Unter den gleichen Erreichbarkeiten steht Roland Albert auch für weitere Fragen zum Treffen zur Verfügung.
Am Samstag, den 14.09.2024 wurde bei der Freiwilligen Feuerwehr Alzenau über die Kreisbrandinspektion bzw. den Kreisfeuerwehrverband Aschaffenburg eine Seilwindenschulung durch die Firma RSS Regio Solution & Support durchgeführt.
Am Vormittag wurde durch den Ausbilder Hartmut Wagner der theoretische Teil vermittelt. Hier wurden unter anderem zu folgende Themen referiert:
- Funktion der Seilwindenanlage
- Physikalische Grundlagen
- Anschlagmittel (Auswahl und fachgerechte Anwendungen)
Nach der Mittagspause wurde die Schulung in den städtischen Wald verlegt, wo auf einer Lichtung die praktischen Arbeiten mit der Seilwinde geübt wurden.
Natürlich wurde in der Schulung großen Wert auf Sicherheit und die geltenden Unfallverhütungsvorschriften gelegt.
Die 25 Teilnehmer aus den Feuerwehren Alzenau, Glattbach, Johannesberg, Großostheim, Weibersbrunn und Königshofen haben sich alle sehr positiv am Ende der Schulung ausgesprochen.
Vielen Dank gilt hier der Freiwilligen Feuerwehr Alzenau für die Organisation und Bereitstellung der Räumlichkeiten und dem Ausbilder Hartmut Wagner für die sehr gute theoretische und praktische Schulung.