Vom 5. bis 7. September 2025 standen die Städte Andernach und Neuwied ganz im Zeichen der deutschen Jugendfeuerwehr. Unter der Schirmherrschaft des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer feierte die Deutsche Jugendfeuerwehr ihr 25. Verbandsjubiläum. Neben der Deutschen Meisterschaft bot das vielfältige Rahmenprogramm eine festliche Eröffnung am Rhein, den Kreativwettbewerb „We’re CreACTive“ sowie zahlreiche Mitmachaktionen für Kinder, Jugendliche und Gäste.
Hintergrund
Der Deutsche Jugendfeuerwehrtag findet jährlich an wechselnden Standorten statt. Er dient der Austragung der Deutschen Meisterschaften und der inhaltlichen Diskussion über die Zukunft der Deutschen Jugendfeuerwehr, bietet den Besucherinnen und Besuchern aber auch ein buntes Programm mit dem Themenbezug Jugendfeuerwehr.
Die Deutsche Jugendfeuerwehr ist die Gemeinschaft der Jugend innerhalb des Deutschen Feuerwehrverbandes. Zurzeit sind mehr als 370.000 Kinder und Jugendliche bundesweit aktiv. Neben der feuerwehrtechnischen Ausbildung lernen die jungen Menschen hier von klein auf, was Gemeinsinn bedeutet. Die Jugendfeuerwehr lebt ihre Werte Spaß, individuelle Vielfalt, Hilfsbereitschaft, Mitbestimmung, Wertschätzung, ehrenamtliches Engagement und Kameradschaft.
Delegiertenversammlung
Die Delegiertenversammlung der Deutschen Jugendfeuerwehr (DJF) stand in diesem Jahr unter einem zentralen Thema: dem Schutz von Kindern und Jugendlichen. Einstimmig beschlossen die Delegierten am 6. September 2025 in Neuwied die neue Grundsatzerklärung zum Kinderschutz in der Deutschen Jugendfeuerwehr, die ein eindeutiges Bekenntnis zur Wahrung und Förderung des Wohls junger Menschen formuliert.
„Als Deutsche Jugendfeuerwehr bekennen wir uns uneingeschränkt zum Schutz des Wohls aller Kinder und Jugendlichen in den mehr als 24.500 Kindergruppen und Jugendfeuerwehren in Deutschland“, heißt es in der Grundsatzerklärung. Ziel ist es, jungen Menschen Selbstbestimmung zu ermöglichen, ihre Persönlichkeitsentwicklung zu fördern und ihnen einen sicheren Freiraum für Gemeinschaft und Engagement zu bieten.
Dabei macht die DJF deutlich: Jegliche Form der Kindeswohlgefährdung ist mit den Zielen der Jugendfeuerwehrarbeit unvereinbar. Gewalt – ob körperlich, emotional, sexuell, digital oder durch Vernachlässigung – darf keinen Platz haben. „Jeder Hinweis auf Gewalt und grenzverletzendes Verhalten muss ernstgenommen werden und der Betroffenenschutz muss oberste Priorität haben“, unterstreicht die Grundsatzerklärung.
Bundesjugendleiter Christian Patzelt: „Wir haben ganz bewusst auch sehr konkrete Hinweise zu den Formen von Gewalt benannt, um mit dieser Erklärung keine Chance zu geben, zwischen den Zeilen zu lesen oder frei zu interpretieren. Für eine sehr ernsthafte Befassung mit dem Kinderschutz ist Klarheit enorm wichtig.“
Neben dem richtungsweisenden Beschluss standen auch personelle Veränderungen im Bereich Facharbeit auf der Tagesordnung. Helge Weber, seit 2011 Vorsitzender des Fachausschusses Wettbewerbe, übergab sein Amt an Michael Wickenhöfer aus Birkenbringhausen. Auch in der Chefredaktion des Mitgliedermagazins LAUFFEUER kam es zu einem Wechsel: Jan Frigger übergab die Verantwortung an seinen Nachfolger Sebastian Baum aus Hattersheim am Main.
Bereits am Vorabend war im Rahmen der Eröffnungsfeier des Deutschen Jugendfeuerwehrtages Dirk Ströder, Landesjugendfeuerwehrwart Rheinland-Pfalz, mit der Ehrennadel der Deutschen Jugendfeuerwehr in Silber ausgezeichnet worden. Nun erhielten auch die Landesjugendfeuerwehrwarte aus Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern, André Rathgeber und Christian Borchardt, diese hohe Ehrung.
„Dirk, André und Christian sind super verlässliche und engagierte Motoren für unsere Jugendverbandsarbeit und haben sich auf den unterschiedlichsten Ebenen und in verschiedenen Funktionen sehr verdient gemacht”, betont Bundesjugendleiter Patzelt.
Bundesentscheid im Internationalen Bewerb der Jugendfeuerwehr
Großer Erfolg für die Jugendfeuerwehr Oberneukirchen: Das Team Oberneukirchen 1 sicherte sich am Sonntag beim Bundesentscheid im Internationalen Bewerb des CTIF den Titel des Deutschen Meisters. Mit 1052,67 Punkten verwiesen die Nachwuchskräfte aus Bayern die Jugendfeuerwehr Dassendorf (Schleswig-Holstein) auf Rang zwei. Bestes Mädchenteam wurde die Gruppe Oberneukirchen 2 (Bayern), die sich damit ebenfalls für die Weltmeisterschaften 2026 im tschechischen Šumperk qualifizierte. Insgesamt traten 27 Jugendfeuerwehr-Teams in Andernach am Rhein in zwei Disziplinen gegeneinander an.
„Herzlichen Glückwunsch an die Siegerinnen und Sieger! Beeindruckende Leistungen, ein fairer Wettstreit und eine fantastische Stimmung im Stadion – genau das macht die Jugendfeuerwehr-Wettbewerbe von heute aus“, betonte Christian Patzelt, Bundesjugendleiter der Deutschen Jugendfeuerwehr. „Ich freue mich schon jetzt, nächstes Jahr mit den Teams Oberneukirchen und Dassendorf nach Tschechien zum Internationalen Bewerb zu reisen.“
(Quelle: Deutsche Jugendfeuerwehr und Deutscher Feuerwehrverband)